(Foto by: Jeanny)
Ich bin Jamie Oliver Fan der ersten Stunde und die schlug, wie ich heute von Jamie Oliver selbst erfahren durfte, vor zwanzig Jahren. Als The naked chef startete, war ich gerade Rezeptentwickler und Foodstylist mit Redakteursvertrag in der Versuchsküche von essen& trinken/schöner essen/Living at home und wir haben damals Food-Fotos nochmal fotografieren müssen, weil ein Basilikumblättchen „falsch rum“ lag. Brotbrösel auf dem Tisch hätte sicher zum Einzelgespräch geführt – doch mit Jamies Auftauchen änderte sich eine ganze Branche, das war wirklich eine Erweckung, diese Live-igkeit, wie wir das damals nannten, war neu in der Foodfotografie, wie wir sie betrieben. Und auch die Themen, die Art zu kochen, diese Leichtigkeit – das war damals neu- wir kochten eben, Jamie vermittelte dagegen die Freude am Kochen selbst. Und dann seine ersten Bücher! Mit Fotograf David Loftus (seit 17 Jahren arbeiten die beiden zusammen!): die lässige Anrichte, das Setting direkt aus dem Alltag, das war neu, bis hin zum offenen, rauhen Papier auf dem die Rezepte und Fotos gedruckt waren. Game-changing! Persönlich inspirieren mich bis heute Jamies Fleiß, seine Persönlichkeit und sein sozial-politischer Aktivismus.
(Foto by: Simone)
In der One Kitchen Kochschule in Altona (The Box) konnten Blogger und Presse heute Vormittag Jamie Oliver erleben, der sein neues Buch Jamies 5 Zutaten Küche – Quick & Easy vorstellte, Gastgeber waren der Dorling Kindersley Verlag Deutschland und Tefal. Wie oben unschwer zu erkennen, ich bin Fan, drum mach ichs kurz: wir erlebten einen charmanten, bodenständigen Jamie Oliver, eloquent und verbindlich, gut gelaunt und persönlich – große Klasse.
Als ich das erste mal von seinem neuen Buch hörte, dachte ich: so kocht er doch immer! Tatsächlich aber, ist dies das minimalistischste Buch von Jamie Oliver, 5 Zutaten pro Gericht und wenn man die Stils an den Rändern der Rezepte anschaut, wird klar: unter diesen 5 Zutaten befinden sich sehr oft Zutaten, die man sowieso schon zuhause hat, z.B. Nudeln, Reis, Sojasauce, Senf, Knoblauch … es braucht also extrem wenig für die Gerichte, die dennoch und gerade wieder Jamie Oliver sind: appetitlich good-looking, vermeintlich simpel, dabei gut gedacht und natürlich schnell und mmmmh – das will man alles nachkochen, das kriegt jeder hin. Die Jamie-Formel.
Und wer bis hierhin mitgelesen hat, der ist jetzt bereit, für die große Enthüllungsgeschichte, wie ich einmal fast der Jamie Oliver von Deutschland geworden wäre, habe ich glaube ich, noch nie öffentlich erzählt:
Es war so um 2002 rum, da suchte die damals noch in Hamburg ansässige TV-Produktionsfirma MME „den deutschen Jamie Oliver“ – übrig waren am Ende des Castings zwei heiße Kandidaten – einer davon war ich. Unsere Bänder gingen an alle Fernsehsender damals… und alle, wirklich alle, entschieden sich für den anderen, für Tim Mälzer!
So haben Tim und ich uns kennengelernt, für den ich später auch als Autor an zweien seiner Kochbücher mitarbeitete. Ich habe dann aber erst mal noch von 2004-2006 für das RTL Mittagsmagazin vor der Kamera gestanden, immer im wöchentlichen Wechsel mit Holger Stromberg. Dort verabschiedete ich mich nach jeder der 3-5 minütigen Folgen mit den Worten: „Kochen Sie‘s gut!“ – und zahle dafür bis heute in die Wortspielstrafkasse ein. Gerne würde ich auch eines der Filmchen von damals hochladen, ich weiß nur leeeiiiider nicht, wie sich das rechtlich gestaltet, zu schade aber auch! 🙂
Auf jeden Fall: danke Jamie!