Ende Juni ist dann höchste Zeit: jetzt die grünen Walnüsse pflücken, für einen hocharomatischen Walnusslikör, der dann über Monate reifen und werden darf – bis er am Weihnachtsabend ausgeschenkt wird!
- 20 Stück Baumnüsse, grün (Vor Juli geerntet (weich, mit dicker Nadel problemlos durchstechbar, im Norden kann es länger dauern)
- Waschen, vierteln und in Einmachglas geben. Es empfiehlt sich mit Handschuhen zu arbeiten wegen der sonst starken Gerbung der Haut.
- 20 Kaffeebohnen zugeben
- 1 L Grappa oder Wodka über die Nüsse übergießen.
Zugedeckt ca. 4 Wochen an einem warmen, sonnigen Ort stehen lassen, gelegentlich umrühren.
Zwischendurch sieht die Sache echt finster und nicht sehr appetitlich aus – am Ende der Prozedur erwartet Euch tatsächlich ein goldroter transparenter Likör.
Nach 4 Wochen alles durch ein feines Passiertuch oder Gazetuch absieben. Dann die Würze zugeben:
- 1⁄2 Zimtstange
- 1 Vanilleschote halbiert
- 60 g Ingwer in Scheiben
- 2 Streifen dünn abgeschälte Bio-Zitronenschalenstücke
- 2 Streifen dünn abgeschälte Bio-Orangenschale
- 5 Anissterne zugeben.
Weitere 4 Wochen ziehen lassen, dann absieben.
100 g Rohrzucker mit 100 ml Wasser aufkochen, abkühlen lassen und unter den Ratafià-Ansatz rühren. Ratafià in Flaschen füllen, gut verschließen, kühl und dunkel aufbewahren.
Bei mir Kleiderschrank, hinter den Pullovern. Nochmals mindestens 4 Wochen ruhen lassen.
Die Tessiner sagen, er sei am Besten nach zwei Jahren Lagerung. Ich habe den Ratafiá einer anderen italienischen Tradition folgend, an Heiligabend das erste Mal ausgeschenkt. Wau!
Kühl servieren, über Eis und optional mit etwas fein abgeriebener Bio-Orangenabrieb leicht parfümiert.