Das kommende Wochenende werde ich mit anderen Interessierten auf einem Hofgut in Neuruppin verbringen, wir werden dort eine handwerklich traditionelle, für die Tiere möglichst stressfreie und artgerechte Schweineschlachtung erfahren und unter Anleitung von Fleischermeistern ein ganzes Schwein möglichst komplett verarbeiten. Wir werden zerlegen und portionieren, wursten, kochen und einmachen, pökeln und gelieren. Und wir werde versuchen möglichst nichts wegzuwerfen vom Tier. Ich habe keinen Moment gezögert als ich von der Möglichkeit erfuhr, jetzt bin ich gespannt was das, insbesondere die Schlachtung selbst, mit mir macht.
Passend zum Thema hat mich vergangene Woche webicus auf den folgenden, kurzen Film aufmerksam gemacht: „the pig and the butcher“ zeigt den Metzger Vadim Akimenko bei seiner Arbeit, er zerlegt eine Schweinehälfte so präzise, dass nur 500 g Unverwertbares übrig bleibt. Der Film erzählt von der Kunstfertigkeit des Fleischerhandwerks, kündet aber auch von der Würde und dem Respekt den der Metzger dem Tier bestenfalls entgegen bringt. Ein filmisches „nose to tail“ als Gegenentwurf zu sauber in Styroporschalen mit Klarsichtfolie überzogenen Schweineschnitzeln, die auch dieses Wochenende wieder in einer Handelskette zum Kilopreis von 2,99 € verkauft wurden.
[vimeo vimeo.com/8165543]