Die allerbesten Kochbücher 2015

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Es ist eine weitere, liebgewonnenen Tradition zum Jahreswechsel: neben dem Foodbloglob gehe ich, seit 2010, zum Jahresende gerne an meinen Kochbuchregalen entlang und hole nochmal die Highlights für eine Besprechung hervor. Zehn Kochbücher die zu den Besten gehören, die dieses Jahr auf dem deutschsprachigen Kochbuchmarkt erschienen. Ich bin selbst Kochbuch-Autor und genau darum weiß ich die gute Arbeit der KollegInnen umso mehr zu schätzen, ziehe meinen (Koch-) Hut und ziehe ihn gerne. Die Reihenfolge der besprochenen Bücher hat keinerlei Bedeutung. Ich habe mir allerdings erlaubt, eines der Bücher als mein Kochbuch des Jahres zu benennen. Die Links unter den Besprechungen führen auf die zugehörigen Buchseiten der Verlage. Ich wünsche viel Vergnügen beim Stöbern und Entdecken.

Yannick Allèno – Französische Küche
Matthaes Verlag

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Wer sich ein bißchen auskennt, im Kochbuchgeschäft, der weiß, dass es ein Buch wie dieses eigentlich nach den Regeln des Marktes gar nicht (mehr) geben dürfte: das, ja, 780 Seitenstarke Werk des französischen Drei Sterne- Meisterkoch Yannick Alléno ist alleine umfänglich und gestalterisch ein Meisterwerk, 500 Rezepte, 1000 Fotos, im Schuber – fünf Kilogramm großformatige Kochkunst als Buchdruckkunst. Einer Einführung in die Philosophie Allénnos und seiner von ihm ausgerufenen Cuisine Moderne folgen 500 Gerichte, deren Klarheit und Raffinesse, bis ins Detail, begeistern. Basierend auf der klassisch französischen Küche entwickelt der Meister wirklich inspirierende Geschmacks- und Aromenwelten, ohne jeden molekularen Schischi, mit großer Sorgfalt gedacht und gemacht. Das mag bisweilen dennoch für Fortgeschrittene sein, aber alleine die Kompositionen begeistern und machen Lust, oft genug ist die Zutat der Star, der pure Geschmack, in neue Bezüge gesetzt -et voilà! Meines Erachtens ein Standart- und Referenzwerk der Küche(n) unserer Zeit, dass in keinem kulinarischen Buchregal fehlen sollte. Drauf zahlt auch die makle- und zeitlose, pure Fotografie ein, weißer Teller, weißer Grund, die Komposition ist der Star, mit einer konzentrierten Lichtführung in Szene gesetzt von Fotograf Nicolas Buisson Der Preis von 129 Euro, der Verlag schreibt es selbst und es stimmt: ist ein kleines Stück Luxus, dass jeden Cent wert ist.

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Olivenöl – Das Kochbuch
Edition Fackelträger

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Olivenöl – es müssen die Götter gewesen sein, die dem Menschen das Wissen um die Gewinnung von Olivenöl flüsterten, in meiner Küche geht nichts ohne Olivenöl, ich habe stets mehrerer Sorten in Gebrauch und glauben Sie mir, da wird nichts alt! Das Kochbuch zum Thema hätte ich gerne selbst geschrieben und erkocht, die wesentlich bessere Idee dazu hatte der Fackelträger Verlag gemeinsam mit Olivenölproduzent und Autor Bastian Jordan: verpflichtet wurden für dieses Buch einige der besten Köche unserer Tage, Daniel Achilles, Juan Amador, Sven Elverfeld, Jörg Sackmann, Hans Stefan Steinheuer und Sascha Stemberg – um nur ein paar wenige zu nennen. Eine kleine Einführung, Tipps und wissensbildende Texte, ein paar atmosphärische Sehnsuchtsbilder von Ernte, Ländern, Leuten, dann ist die Küche geöffnet. Basics zunächst, wie Tapenaden, Mayonnaise Variationen, konfierten Gemüsen, Pesto und Vinaigrettes, bißchen Brot, einfache Salate und Suppen. Und dann geht es los und der erste Rezeptteil glänzt mit einer durchweg machbaren, klug gedachten und alltagstauglichen Olivenölküche, die an keiner Stelle überfordert. Im dritten Teil dann die Hochküche mit jeweils zwei Kreationen der Meisterköche, hier geben sich Raffinesse und Machbarkeit die Hand, überwiegend dürften die allermeisten Rezepte auch geübten Laien gelingen. Ansprechend auch die Fotografie Daniel Esswein, reduziert und auf den Punkt. Einzig hätte ich mir zu den Rezepten jeweils eine Charakter-Stilisierung passender Öl zu jedem Rezept gewünscht, ansonsten glatte Eins für ein Buch, dass Alltag und Hochküche verbindet und dadurch kein Couchtisch-Rumstehchen ist, sondern ein Buch, dass in der Küche begleitet.

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Salt & Silver – Reisen, Surfen, Kochen
Umschau Verlag

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Johannes Riffelmacher (Jo) und Thomas Kosikowski (Cozy)haben dankenswerter Weise ihre Werber-Job an den Nagel gehängt und sich einen Traum verwirklicht: eine Reise durch Lateinamerika. Mitgebracht haben der Fotograf und Kameramann Cozy und Artdirektor Jo ein buntes Koch- und Lesebuch, dass mich begeistert hat, grandiose Sehnsuchtsbilder, spannenden Reisegeschichten und Rezepten aus acht Lateinamerikanischen Ländern. Und auch der Rezeptteil mit den appetitlichen Fotos, gelang den Laien perfekt, das Buch ist damit auch ein Beitrag zum neuen Lateinamerika-Trend in der Küche. Grandiso. Checkt die Website!

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Paula Bosch, Tim Raue – Deutscher Wein Deutsche Küche
Callwey Verlag

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Was für ein Team! Sommelière-Legende Paula Bosch führt durch den deutschen Wein und Tim Raue, einer der besten Köche des Lands, kocht dazu. Dieses Buch habe ich ungesehn sofort bestellt und wurde nicht enttäuscht, mehr noch, meine Erwartungen wurden übertroffen. Paula Boschs Reise durch die 15 Deutschen Weinanbaugebiete, ist erhellend, lehrreich, wunderschön und reich bebildert. Die Winzerportraits versammeln große Namen und junge Talente und es fällt mir Paula Boschs Kollege Billy Wagner ein, der mal auf einer Veranstaltung in Hamburg fragte, was eigentlich guter Wein sei – und sich die Frage dann gleich selbst beantwortete: guter Wein sei Wein vom Winzer dessen Hand man geschüttelt habe. Das leistet Paula Boschs buchgewordene Weinreise: ohne überall selbst klingeln zu müssen, lernt man die Menschen hinter den Weinen in knackigen Portraits kenne und das ist mit Sicherheit auch das Verdienst von Fotograf Joerg Lehmann, der einfach alles kann, Menschen, Weinflaschen, Landschaften und Speisen. Letztere kommen von Tim Raue und seinem Küchenchef Michael Jaeger (La Soupe Populaire, Berlin), die beiden vergehen sich im Rezeptteil lustvoll an den Klassikern der Deutschen Küche, der Rezeptteil beginnt übrigens mit einem Krabbencocktail. Die Neuinterpretationen sind genial, einleuchtend und appetitlich, extrem kreativ, manchmal musste ich lachen, etwa wenn Raue Pellkartoffeln mit geräucherter Butter serviert, getoppt mit Trüffeln, nein, frittierten Kartoffelschalen-Pellen. Vieles will ich ausprobieren und nachkochen und ich widerstehe seit Wochen dem Drang, mit dem Buch unter dem Arm Weinhandlungen abzufahren. Momentan sicher DAS Buch zum Deutschen Wein. Und Raue kocht dazu. Was für ein Land!
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Japan
AT Verlag

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In Vorbereitung auf meine Japan-Reise Anfang des Jahres, habe ich nicht nur beinahe jedes Reise-Buch zur japanischen Kultur gelesen, sondern besitze seitdem die wahrscheinlich umfangreichste aktuelle, deutschsprachige Kochbuchsammlung zum Thema Japan. Eines liebe ich besonders: das Buch des Schweizer Fotografen Sylvan Müller, ist wie die japanische Küche selbst: konzentriert, voller Schönheit und Stil, puristisch mit dem Blick für das Detail, dabei wärmend, begeistern, respektvoll, durchdacht. Dieses Buch bringt Ihnen Japan näher, wie kein anderes, in appetitlichen Bildern, berührenden Portraits, Stadtansichten, Reportagen und Einsichten in japanisches Leben. Großformatig, kunstvoll, opulent, authentisch. Ein Geschenk der Buchhändlerin Regina Moths, die mir das Buch nach einer Lesung in ihrer wunderbaren Buchhandlung, Literatur Moths in München, einfach in die Hand drückte, als sie von meinen Reiseplänen erfuhr. Danke Regina! Mein “Kochbuch“ des Jahres 2015 – und soviel mehr.

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asia street food
Christian Verlag

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Auch diese Jahr stand für mich, unter anderem und weiterhin, im Zeichen des wachsenden Streetfoodtrends, das zarte Pflänzchen entwickelte sich 2015 weiter, mit allen Problemen und Chancen. Mit Sicherheit ist zu sagen, dass der Mensch sich nicht ausschließlich von Burgern, Pulled Pork und Hot Dogs ernährt und eine Rückbesinnung auf die asiatischen Wurzeln der Bewegung, neue Spannung in die Angelegenheit brächte. Vielfalt, Exotik und der Blick über den eigenen Tellerrand hinaus, beleben das Geschäft. Und die Wiege des Streetfood steht nicht in den USA, sondern im Orient, in Asien. Insbesondere die (Strassen-)Küchen Südostasiens sind voller Ideen, Geschmäcker, Aromen und Traditionen. Das Autorenpaar Heike & Stefan Leistner erzählt von dieser Vielfalt in einem bunten, lehrreichen Bildband und Kochbuch zusammen. Dabei verließen sich die Autoren nicht aufs reine Beobachten, sie haben mit Streetfoodköchen und Asienkennern gekocht, Kochkurse vor Ort besucht, nachgefragt und gelernt. Es gab in der Vergangenheit durchaus Bemühungen, die asiatische Streetfood-Küche in Kochbüchern einzufangen, das Buch von Heike und Stefan Leistner ist dabei die erste umfassende und sehr authentische Sammlung von insgesamt 70 Rezepten aus 5 Ländern Asiens. Los geht die Reise in Vietnam mit Pho Bo, Banh mì, vietnamesischem Eiskaffee und Sommerrollen, die mittlerweile auch bei uns bekannt sind, gerade im Streetfood-Kontext. Hier aber, vor Ort fotografiert, nochmal ganz anders aussehen und schmecken, authentisch eben. Und Vietnam hat noch mehr zu bieten. Und weiter geht es, nach Kambodscha und von dort… Die Fotografien von Heike Leistner aus Thailand, Laos, Vietnam, Kambotscha, Myanmar und Malaysia sind bunt, fröhlich, köstlich, appetitlich und echt, reportagig fotografiert, dazu gibt es Geschichten von Land und Leuten, Reisetipps und Bilder-Tableaus mit Produkt- und Zutatenfotos zu Kräutern und Gewürzen, ebenfalls vor Ort fotografiert. Der dicke Band mit über 200 Seiten kommt in einem flexiblen Weichcover daher, da hätte ich diesem tollen Buch einen wertigeren Auftritt mit schützendem Hardcover gewünscht, das ist aber auch die einzige Kritik. „asia street food“ ist ein wunderbares Koch- und Lesebuch, dass lange und viel Freude machen wird und den kulinarischen Horizont erweitert – es gibt viel zu entdecken in der asiatischen Streetfoodküche. Und wer weiß, vielleicht taucht ja die ein oder andere Spezialität bald auch auf unseren Streetfoodmärkten auf, ich würde zugreifen!

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Deutsche Küche Neu entdeckt
Gräfe und Unzer Verlag

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Und nochmal Deutschland, die deutsche Küche ist mir seit Jahren Lieblingskind und immer wieder Thema meiner Arbeit, meines Erachtens ein der unterschätztesten Länderküchen überhaupt. Den Beweis tritt (auch) Foodjournalist Matthias F. Mangold an, mit einem modernen Kochbuch zum Thema, dass ich weitab von jeder Folklore bewegt, klassische Rezepte in die Neuzeit transportiert, ohne den Blick auf die Tradition zu verlieren, und nicht zuletzt, und damit hat man mich einfach immer: deutsche Genusshandwerker vorstellt und portraitiert! Johannes King ist mit dabei, Fischmann Micha aus Berlin, Bäcker, Gärtner, Bierbrauer und Winzer. Der Fotograf, Koch und Foodstylist Silvio Knezevic aus München hat das bunte Buch fotografiert und die Rezepte mit den Foodstylisten Sven Christ, Adele Steinbeis und Moritz Preiss locker in Szene gesetzt.

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Vom Glück gemeinsam zu essen
Christian Brandstätter Verlag

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Ja, es ist ein Glück, gemeinsam mit lieben Freunden und geschätzten Menschen am Tisch zu sitzen, gemeinsam zu kochen, zu essen, zu genießen. Getrübt wird das Gemeinschaftserlebnis allerdings immer öfter von persönlichen Ernährungsentwürfen der Teilnehmer, Allergien (echten und erdachten), Unverträglichkeiten, Moden und Trends. Die Brüder Leo & Karl Wrenkh aus Wien, habe sich der Misere angenommen, herausgekommen ist ein Kochbuch für alle und eine kleine Werkschau aus dem Wiener Kochsalon, dem Restaurant und der Kochschule der Brüder. Der bunter Rezeptemix versammelt einfache Gerichte und Menüzusammenstellung aus der Bretagne, Kuba, Japan, Israel und Irland…fotografiert hat die schöne Weltreise die Fotografin und Stylistin Susanne Spiel, Gestalterin Christine Link hilft im schönen Buch mit einer umfassenden Legend für vegetarische, vegane, laktosefreie und glutenfreie Rezepturen, die Übersicht zu behalten – damit es allen bei Tisch schmeckt.

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Koch echt
Hölker Verlag

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Mein Freund und Kollege Fabio Haebel, seines Zeichens Restaurantbesitzer (Tarterie St. Pauli), Barmann (Barschule Barwerk), Online-Video-Koch für eine Kochplattform, Weinkenner, Genießer, Topchecker und herzlicher Gastgeber, legte dieses Jahr im Hölker Verlag eines meiner absoluten Lieblingsbücher in diesem Jahr vor. Elissavet Patrikiou fotografiert das reportagig – lebendige Buch, gemeinsam erzählen die beiden Geschichten von Manufakturen und Menschen, dazu gibt es Rezepte die klar auf das gute Produkt vertrauen.In meiner Nordwestradio/Radio Bremen-Kolumne stellte ich das Buch im Frühjahr vor, hier kann man das nachhören.

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Krautkopf
Hölker Verlag

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Nochmal und nicht zuletzt, der Hölker Verlag, auch ich habe dieses Jahr eines meiner drei aktuellen Kochbücher in diesem Verlag veröffentlicht, die Doppelnennung ist aber einzig dem Umstand geschuldet, dass im Herbstprogramm des Verlages ein Buch erschien, das für mich fotographisch zu den schönsten in diesem Jahr gehört. Susann Probst und Yannic sind Foodblogger, aber eben auch professionelle Fotografen. Ihr Blog Krautkopf gibt es seit Sommer 2013, das gleichnamige Buch versammelt ausschließlich vegetarische Rezepte, die wundervoll fotografiert und mit großartigen Naturaufnahmen komplementiert wurden. Traumschön.

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Und das waren meine Lieblingskochbücher in den vergangenen Jahren:

2014
2013
2012
2011
2010

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