In Hamburg konnte man immer schon gut essen, in den letzten Jahren hat sich die Gastroszene aber nochmals weiter entwickelt, mehr Auswahl, Kreativität und Innovation war nie: die Stadt mit der höchsten Dichte an Michelin-Bib-Gourmand ausgezeichneten Restaurants (kulinarischen Genüsse auch für kleinere Budgets) zählt seit dem Frühjahr 2018 stolze 60 Neueröffungen, dazu drei neue Sterne-Restaurants. Diese positive Entwicklung belegt eindrücklich auch der jetzt erschienene Gastro Guide 2019/2020 für Hamburg, herausgegeben von der SZENE Hamburg ESSEN+TRINKEN Redaktion – ein Magazin der Superlative: mehr als 600 Restaurants sind auf sagenhaften 388 Seiten besprochen.
Die Stärken der Genussmetrople Hamburg
Die 32. Ausgabe des wichtigsten Gastro-Führers für Hamburg ist dazu noch eine der prächtigsten Ausgaben ever, die Einblicke in Hamburgs Restaurants sind appetitlich, exklusiv und modern fotografiert, dazu kommen Gastronews und Gastro-Geschichten aus der Genuss-Metropole an der Elbe, die sich längst nicht mehr hinter dem großen kulinarischen Think-Tank Berlin anzustellen braucht: wir mögen in der Hansestadt nicht immer die Schnellsten sein, wir springen nicht auf jeden Trend-Zug auf und das ist gleichzeitig die Stärke der hiesigen Gastronomie: Beständigkeit, neue Konzepte und Ideen werden sorgfältig erarbeitet und geprüft, auch auf Langfristigkeit – und das ist ein sehr zeitgemäßes, weil nachhaltiges Nachdenken über Gastronomie. Und die allermeisten Hamburger Gastronomen kochen am liebsten für Ihre Gäste, nicht für Trends und Tester.
Sterneküche und Fussball
Letzteres bleibt aber auch bei einem Gastro-Guide nicht erspart und auch ich durfte wieder für das SZENE Magazin mittesten, war einer von insgesamt neunzig Testessern. Meine, besonders spannende Aufgabe: drei Sterne-Restaurants durfte ich hintereinander besuchen, den 1-Sterner Jens Rittmeyer (N°4), den 2-Sterner Christoph Rüffer (Haerlin) und den 3-Sterner Kevin Fehling (The Table) – meine Sternereise ist im Gastro-Guide nachzulesen, und was Sterneküche mit Fußball zu tun hat, wird in einer der kommenden, regulären Ausgaben des SZENE Hamburgs Magazins nachzulesen sein.
Gelungene Premiere: Genuss-Michel 2019
Und weil man ja bekanntlich mit seinen Aufgaben wächst, habe ich bei der großen (und großartigen) Feier zur Heft-Premiere im Thalia Gaußstraße , am vergangenen Montag einen der drei Genuss-Michel laudatiert – mir wurde dabei angesichts des voll besetzten Theaters mit 250 geladenen Gästen aus Gastronomie, Kultur und Wirtschaft doch ein bisschen blümerant, als ich den Preis für den Newcomer des Jahres an das Team des 100/200 überreichte, vertreten durch Restaurantleiter Jan-Philipp Fricke und dessen Frau.
Etwas ganz besonderes war dann auch der Ehrenpreis fürs Lebenswerk, der Rüdiger Kowalke posthum verliehen wurde:
Als der Verlag den Preis im Herbst 2018 entwickelte, war Jury und Redaktion schnell klar, dass den Genuss-Michel Ehrenpreis fürs Lebenswerk niemand anders als Rüdiger Kowalke verdient hat. Schließlich galt er als Fischpapst und hat das Fischereihafen Restaurant weit über die Grenzen Hamburgs, gar Deutschlands hinaus bekannt gemacht – ohne Show und Stern, dafür immer mit Qualität und einer gehörigen Portion Leidenschaft. Rüdiger Kowalke ist am 16. Februar 2019 verstorben. Der Ehrenpreis wurde posthum verliehen, Laudator Gerd Rindchen fand dafür die richtigen Worte und hielt eine berührende Rede, übergab den Preis an Rüdiger Kowalkes Sohn, Dirk Kowalke, der länger schon die Geschicke des Hauses leitet und dies auch in Zukunft tun wird.
Für die Preise Newcomer des Jahres und das beste Restaurant 2019 haben sieben Juroren noch einmal alle 17 Testsieger der neuen Ausgabe unter die Lupe genommen und ihre Nominierten gewählt. Zur Jury gehörten: Jost Deitmar (Geschäftsführer und Gesellschafter Romantik Hotel Das Lindner), Gerd Rindchen (Weinexperte und Autor),Anke Harnack (Radiomoderatorin NDR 90,3), Koral und Onur Elci (Köche und Unternehmer Kitchen Guerilla), Christin Siegemund (Foodbloggerin und Unternehmerin) sowie Stevan Paul (Foodjournalist und Kochbuchautor).
Der Preisträger Bestes Restaurant 2019 ist erst im vergangenen Sommer in die Stadt gezogen. Ondrej Kovar hatte zuvor drei Jahre in Bergstedt aufgetischt und wurde dort bereits mehrfach mit dem „Bib Gourmand“ ausgezeichnet. Jetzt kann das Stüffel am Isekai sich über den ersten Genuss-Michel freuen.
Das kulinarische Hamburg auf einen Blick: im Heft und als App
Der Genuss-Michel zeichnet die Besten der Besten aus und ist das Sahnehäubchen auf das Defilée der großartigen Restaurants und aller 17 Testsieger im Heft. Ein wichtiger Preis der geeignet ist, die positiven Entwicklungen der kulinarischen Metropole Hamburg auch künftig weiter zu erzählen. Wie es auch diese dicke, saftige Heft tut, dass den Gästen und Besuchern der Hansestadt, vor allem aber gerade auch uns Hamburgern selbst, wieder zeigen soll, dass hinter dem, zurecht geliebten Nachbarschaftslokal… die ganze große, weite Welt der Kulinarik ihrer Entdeckung harrt. Der Reisekatalog dazu, liegt jetzt übrigens auch als praktische App vor – ersetzt aber nicht das Blättern, im ansprechend und hochinformativ gestalteten Heft. Seit heute am Kiosk!
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Alle Fotos in diesem Beitrag: Thalia©Roeler