„Alles in Ordung?“, fragt mein Kumpel.
„ROCK AND ROLL!“, schreie ich. Ab jetzt ist mir ganz offiziell alles scheißegal.
(Kristian Ditlev Jensen)
Für die aktuelle Ausgabe des Effilee Magazins sind Fotograf Andrea Thode, Produktionerin Hülya Yalcin und ich im Juli gemeinsam aufs Melt! Festival gefahren. Es galt den Beweis anzutreten, dass ein Musikfestival durchaus in kulinarischer Würde zu begehen ist. Vier Tage Selbstversorgen, Frühstück, zwei Hauptmahlzeiten und zwei Grillpartys, vier Tage kalte Getränke. Erstmal aber Zelt aufbauen.
Zur Stärkung eine Runde frische, hausgemachte Ingwerlimonade. Hier freu ich mich noch. Eine Minute später bemerke ich: ich habe alles dabei. Nur den Grill nicht. Der steht in Hamburg. Im Hausflur. Wir sind dann nochmal zur Tankstelle.
Dann doch noch: Restsonne mit Mixed Grill Kebap vegetarisch, grobe Bratwurst vom Lieblingsschlachter, Salat mit Apfel-Rosmarin-Vinaigrette.
Frühstück aus der Heckklappe: Joghurtmüsli mit Obstsalat, am zweiten Tag Weißwurstfrühstück mit Bergkäse und Feigensenf, Rettich, Vollkornbrot, Knäcke, Tomaten mit Meersalz. Immer am Start: starker Kaffee mit handgeschlagenem Milschaum.
Bass, Bass, wir brauchen Bass! Die Hauptbühne mit den beeindruckenden Kränen von Ferropolis – der Stadt aus Eisen und gigantischen Lichtkunst-Instalationen. Es ist atemberaubend schön da zu stehen. Und dann kommt der Bass.
Lammeintopf mit Kartoffeln und zweierlei Bohnen. Blöd nur mit Riesentopf auf furzelig kleinem Gaskocher. Die Lösung: Gestänge vom Tags zuvor vom Wind zerfetzten Vorzelt recycelt!
Abschied von The Streets. Ich denk mal Herr Skinner bleibt uns aber hoffentlich erhalten. Sonst noch gehört: DAF, Paul Kalkbrenner, The Drums, The Naked an Famous, Robyn, DJ Koze …
Bis zu zwanzig Leute besuchten uns jeden Tag am Zelt, es gibt reichlich und für alle: Bulgur-Currysalat mit Kichererbsen und Nüssen, saftige Steaks mit grobem Pfeffer, Meersalz und selbstgemachter Kräuter-Knoblauchbutter mit Zitrone, Backkartoffeln mit Perlzwiebel-Paprika-Quark.
Do the Strand! Mit Paprika-Nudeeltopf mit Fetakäse und Salsicca-Hackbällchen
Es war großartig. Darf man beinahe nicht Arbeit zu sagen. Alle Rezepte, das Geheimnis der Kühlung, ein perfekter (Arbeits-)Plan und noch mehr Fotos finden sich in der aktuellen Ausgabe der Effilee, die jetzt am Kiosk zu habe ist. Der hochverehrte Kollege Kristian Ditlev Jensen war übrigens für Effilee auf dem Roskilde Festival. Von ihm ist das schöne Zitat ganz oben. Kristian hat da nicht gekocht. Kristian hat überlebt. Seine Reportage „Wie man Roskilde überlebt“ gehört zum Lustigsten was ich in der letzten Zeit gelesen habe. Auch zu finden in: