Erstmals zeigt der ehemaligen Greenpeace-Geschäftsführer die politischen Hintergründe der organisierten Missachtung von Verbraucherrechten auf. Bode räumt auf mit dem Märchen vom „Geiz ist geil“-Verbraucher der „selber Schuld“ ist, an Gammelfleischskandalen und schleichender Dioxinvergiftung. Bode weist auf die Zwei-Klassen-Ernährung in Deutschland hin und erklärt auch warum das Plädoyer für Bioprodukte scheinheilig ist: es ignoriert, dass doch eigentlich alle Nahrungsmittel gesund und sicher sein müssten. Bode zeigt die Verzweigungen und gegenseitigen Abhängigkeiten von Nahrungsmittelkonzernen, Politik, Wirtschaftsverbänden und Verbraucherschutz auf und die daraus resultierende, lobbyistische Verbraucherrechtspolitik, die den Verbraucher durch Desinformation längst entmündigt hat. Auch wer glaubt schon eine Menge über die internationale Nahrungsmittelindustrie und die europäische Agrar-Politik zu wissen, wird fassungslos staunen. Bodes Zorn ist spürbar und überträgt sich auf den Leser, er bleibt sachlich der Vernunft und Faktenlage verpflichte und erspart uns folgerichtig auch nicht die bittere Pille zum Schluss: das im Buchtitel angekündigte „was wir dagegen tun können“ kann vom Autor nur dürftig eingelöst werden. Politik mit dem Einkaufswagen ist im bestehenden System unmöglich, so Bodes ernüchternde These: „Wer gegen die Wahlillusion, gegen die organisierte Irreführung und Täuschung vorgehen möchte, kommt vielleicht so ein Stück zu seinem privaten Glück. An der politischen Wurzel des ganzen Übels wird er allerdings nicht ansetzen können“ schreibt Bode und empfiehlt als einzigen Ausweg die Organisation der Verbraucher selbst. Zum Beispiel in Bodes eigener, unterstützenswerter Organisation foodwatch, die bereits seit 2002 unabhängig für die Rechte der Verbraucher eintritt. Foodwatch