Return of the Highball Drinks – “Le Lion” Chef Jörg Meyer eröffnet “The Boilerman Bar” in Hamburg

Verheißungsvoll knackt das Eis, gülden schwappt der Elijah Craig-Whiskey ins klassische Highball Glas, das hier gefroren auf den Tresen kommt. Bald tanzen frische Sodaperlen über den runden (!) Eis“würfeln“, ein Spritzer Orangenschale noch und fertig ist der schnelle Drink, angelehnt an die Mutter aller Highballs, dem „Scotch & Soda“. Willkommen zum neusten Geniestreich von Barmann und Mixologe Jörg Meyer, der Chef der berühmten Le Lion-Bar widmet sich in seiner neu eröffneten „The Boilerman Bar“ in Hamburg der Wiederbelebung der klassischen Highball-Drink-Kultur.

Am Abend des pre-opening sind wir die frühen Gäste 3,4 und 5, ausreichend Zeit also, sich von Jörg Meyer das neue Konzept erklären zu lassen. Highballs sind so etwas wie die kleinen Brüder der Longdrinks, schnell und unkompliziert: eine Spirituose wird im geschmackskräftigen Verhältnis von 1:1 oder 1:2 mit einem Filler (meist Soda oder Limonaden) im Highball Glas (ca. 240 ml) über Eis frisch aufgebaut, im Boilerman gibt es keinen Shaker. Einige der berühmtesten Longdrinks haben mal als Highball angefangen, der Gin Tonic gehört beispielsweise dazu. Wer auf Jörg Meyers legendäre Eigenkomposition, dem mittlerweile weltberühmten Gin Basil Smash nicht verzichten will, bekommt den Drink hier auch in einer Gin Basil-Highball-Variante, rund und süffig, grasgrün und duftend, ganz große Klasse!

Dementsprechend gibt es ein handverlesenes Sortiment an Gin, der Schwerpunkt liegt bei den Spirituosen im Boilerman aber deutlich auf American Whiskey, Bourbon und Rye, die auch als Shots im geeisten Miniglas zu haben sind. Bevorzugter Sprudel sind die Produkte aus dem Hause Thomas Henry, nimmermüde singe ich das Hohelied auf Tonic- und Soda Water, Ginger Ale, Spicy Ginger und Bitter Lemon der Limonaden-Manufaktur aus Berlin. Ein paar außergewöhnliche Biere runden das Angebot ab.

Die Bar füllt sich rasant und im Verlaufe des Abends zeigen sich die Qualitäten der Highball-Bar: es geht sehr schnell und man kann gleich ein paar der kompakten Kleindrinks probieren. Die gefrorenen, eisgefüllten Highball Gläser werden jetzt auf großen Gastro-Tablets herein getragen und im Accord befüllt. Dabei ist der Name der Bar ist Programm: zur Zeit der ersten Eisenbahnen in den USA zeigten die Bahnhofswärter den Zugführern durch das hissen großer ballonartiger Kugeln an den Bahnhöfen Verspätungen an und mahnten zur Eile, die Kessel wurden daraufhin vom Boilerman noch mal extra befeuert, die Lokomotive kräftig unter Dampf gesetzt und das Tempo erhöht.

Die Stimmung im Boilerman steigt, die Musikauswahl ist geschmackvoll, alter und neuer Swing erklingt, The Rat Pack schmachtet aus den Lautsprechern. Überraschend kommen Freunde durch die Tür, wir lassen uns von Jörg Meyer beraten, was er uns für die nächste Runde Highballs empfiehlt und es zeigt sich schon am ersten Abend, was The Boilerman Bar werden könnte: eine schwellenfreie Nachbarschafts-Bar in der man unkompliziert zusammen kommt, um ein paar sehr gute Drinks zu probieren.

7 Tage die Woche ab 18.00 Uhr (!) geöffnet
Es darf geraucht werden

Eppendorfer Weg 211
20253 Hamburg

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