Ein Amerikaner in Paris – mein Sommerdrink 2016

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Da ist er, der Sommer! Höchste Zeit für den traditionellen NutriCulinary-Sommerdrink dazu! Nach 2010 (Paloma), 2013 (The Glamp), 2014 (Sommer ausgefallen) und 2015 (Melon Hop) gibt es dieses Jahr mal einen freshen Bowle-Drink für Erwachsene, auf Basis von Lillet, französischem Rosé-Wein und Cranberry-Saft, mit Estragon, Zitrone und nur leicht gesüßt mit Pfirsichkonfiture. Irgendwo zwischen Bowle und Sangria liegt dieser Sommerfrischler, nur ohne leidliche Nebenwirkung und: mit “gutem Trinkfluss”. Habe ich neulich bei einer Weinprobe gehört und sehr gelacht!

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Los geht es, erstmal alle Zutaten kalt stellen, gerne schon am Vortag. Ebenfalls am Vortag kann man bereits vier Zweige Estragon in Lillet blanc eingelegt, einem Aperitif-Weinlikör aus dem Bordeaux, der mit Zitursschalen aromatisiert und im Fass zur Reife gebracht wird. Schön fruchtig, elegant und leicht – ist grade schwer in Mode und das zurecht. Der Estragon gibt über Nacht sein Aroma dazu, eine leichte kräutrige Würze, die später perfekt mit dem herben Cranberrysaft und den süßen Pfirsichen harmoniert und im Roséwein einen Verwandten trifft. Lillet und Estragon wandern über Nacht direkt in den verschließbaren Shaker und müssen nicht kalt stehen. Mein Shaker “Mason” ist von HELDBERGS-“Richtig Gutes Zeug”, der liegt gut in der Hand, ist verschraubbar und mit Seier-Sieb – und man kann beim Shaken die Aktion sehen.

Und schon kann die Party anderntags beginnen. Vorzubereiten wären noch ein paar Nektarinenspalten. Einge von ihnen kann man zu Dekorationszwecken neckisch auf Stäbchen ziehen, mit deren Hilfe man später auch die anderen Schnitze aus der Bowle fischen kann. Jetzt reichlich Eiswürfel mit in den Shaker mit der Estragon-Lillet-Mische geben, dazu den Saft einer halben Zitrone und einen guten Esslöffel Pfirsichkonfiture. Das Süßen mit Konfituren ist in Barkreisen grade sehr beliebt und macht Sinn: bestenfalls süßt Konfiture nämlich, im Gegensatz zu Zucker, zusätzlich mit einem Geschmack der in den Drink gehört. Ich bilde mir ausserdem ein, dass der Drink eine schönere Viskosität bekommt. Ich kann Euch lachen hören.

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Den Shaker jetzt zu zwei Dritteln mit kaltem Cranberry-Fruchtsaft füllen, gut zuschrauben und dann lässig shaken. Nicht übertreiben. Eigentlich soll sich nur die Konfiture auflösen. Nebenbei Eiswürfel und Nektarinenschnitze in ein paar gekühlte Jar-Gläser (gibts jetzt auch in rustikal-rockiger Weinglas-Optik!) stapeln, mit frischen Estragonzweigen und Nektarinenspießen dekorieren. Der Rest ist Geschmackssache, es kommt nicht auf den Milliliter an: die vorbereiteten Gläser ungefähr zu einem Drittel mit der Basis aus dem Shaker auffüllen, dann ein Drittel eiskalten und trockenen Rosé-Wein zugießen und zum Schluß mit bis zu einem weiteren Drittel mit eiskaltem Sprudelwasser auffüllen.

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Frische geht es nicht, der Drink ist kaum süß, würzig, herb, dabei eben doch fruchtig und erfrischend “leicht” – beim Heimversuch war unter den Probanden “erhöhter Trinkfluss” zu beobachten. Das Mischungsverhältnis lässt sich im Laufe des Abends und je nach Verlauf des Abends, nach unten oder oben korrigieren. Es lohnt also durchaus, etwas großzügiger in die Vorbereitung zu gehen. Für vier bis sechs Amerikaner in Paris braucht man auf jeden Fall:

je ca. 4 – 4,5 cl (bz. 1,5 oz.) Lillet blanc pro Person
1 Bund frischer Estragon
2 Nektarinen
reichlich Eiswürfel
1/2 Zitrone
1 EL Pfrisichkonfiture
400 ml eiskalter Cranberry Fruchtsaft
400 ml eiskalter trockener Rosé Wein
eiskaltes Sprudelwasser

Musik dazu? Klar! George Gershwins “I got Rythm” aus “An American in Paris” aber nicht die Gene Kelly-Version, sondern die, von und mit der einen und einzigen Sarah Vaughan – schönen Sommer!

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