Da soll noch einer sagen Deutschland habe keine kulinarischen Magazine. Bereits die vierte Ausgabe des Berliner Foodfanzines „Le Schicken“ ist gerade erschienen-und bislang völlig an mir vorbei. Damit bin ich nicht allein, ergab eine eben schlampig durchgeführte Suchmaschinen-Recherche.
Schade eigentlich, denn „Le Schick“ ist sehr schön gemacht, innovativ gestaltet (Grafische Leitung: Jason Kassab-Bachi) und so etwas wie die Galore für Genießer: ein Interviewmagazin, dass ausschließlich Köche und Kulinariker befragt.
Vom Titel grient Deutschlands Kochkönig Johann Lafer und gibt Einblicke in die Marke („Ich arbeite daran“) Lafer, spannend! In der aktuellen Ausgabe finden sich auch die jungen Stars, Mario Kotaska, Ralf Zacherl, Kolja Kleeberg. Die TV- bekannten Köche eint eine große Begeisterung und Ernsthaftigkeit für Ihren Beruf, das vermitteln die Interviews ebenso, wie die mehr oder weniger aufschlussreiche Erkenntnisse zu den privaten Personen.
Aber auch medial noch nicht ganz so bekannte Köche stehen Rede und Antwort, da gibt es viel zu entdecken, zum Beispiel den Basken Andoni Aduriz, der vermeintlich schwarz verbranntes Limousin-Kalb auf Holzkohle serviert, oder absichtlich so subtil würzt, dass sich Gäste über diese „Geschmacklosigkeit“ beschweren.
Alle Köche liefern auch Rezepte, da darf natürlich der Wein nicht fehlen im Gesprächsmenü: Winzerin Julia Keller gibt Auskunft, Die Sommeliers Alive Beckmann, Jürgen Hammer und Weinblogger Martin Barz empfehlen und beschreiben aktuelle Lieblingsweine.
Ein ganz besonderes Schmankerl gegen Ende des Heftes, ein Interview mit der New York Times Restaurantkritikerin und Chefredakteurin des Gourmet Magazines Ruth Reichl.
Auch sonst gibt es auf 120 Seiten im Querformat viel lesenswertes zu entdecken, wenn man denn mal „Le Schicken“ entdeckt hat! Flächendeckend sind die „Backstage-Geschichten der Gastronomie“ (so Herausgeber Florian Bolk) noch nicht erhältlich, es ist aber ganz einfach:
das Heft erscheint Vierteljährlich und ist für fünf Euro im sehr gut sortierten Zeitschriftenladen zu finden oder kann unter info (at) le-schicken (dot) de für sechs Euro bestellt werden und kommt dann per Post mit Rechnung.